younion-Erfolg: KanalarbeiterInnen sind SchwerarbeiterInnen

 

Verbrauch von mehr als 2.000 Kalorien pro Tag festgestellt Im Jahr 2006 wurde vom Sozialministerium die Schwerarbeitsverordnung erlassen. Damit wird Menschen, die ein Leben lang körperlich hart gearbeitet haben, ein früherer Pensionsantritt ermöglicht. Es gibt genaue Bestimmungen, wann überhaupt Schwerarbeit vorliegt. Und eine Liste, welche Berufsgruppen jedenfalls in die Regelung fallen. AckerbäuerInnen sind darin genauso enthalten wie ForstarbeiterInnen oder VerladerInnen. Bisher hat eine Berufsgruppe gefehlt, die eigentlich naheliegend scheint: KanalarbeiterInnen. Bei ihnen stellte ein Gutachter vorerst einen zu geringen Kalorienverbrauch bei ihrer Arbeit fest. Personalvertreter Helmuth Laschke von Wien Kanal: „Es ging um 150 Kalorien, die wir pro Tag angeblich zu wenig verbrauchen.“ younion _ Die Daseinsgewerkschaft setzte sich massiv für eine neue Bewertung ein. Mit Erfolg. Der Gutachter kam vor Ort, machte sich ein neues Bild – und stellte bei KanalarbeiterInnen mit überwiegend manueller Kanalreinigungstätigkeit einen täglichen Kalorienverbrauch von mehr als den erforderlichen 8.374 Kilojoule (2.000 Kilokalorien) fest. Nach intensiven Verhandlungen bei den Sozialversicherungsträgern konnte schließlich eine Aufnahme der KanalarbeiterInnen in die Liste der Schwerarbeiter erzielt werden. younion-Rechtsexperte Michael Rovina: „Dafür haben wir mehr als zwei Jahre gekämpft. Das haben sich unsere KollegInnen mehr als verdient!“ Christian Meidlinger, Vorsitzender der younion _ Die Daseinsgewerkschaft: „Wer ständig die Pensionsrechte kritisiert, sollte auch nur einen Tag lang den Job im Kanal machen. Oder in einem Klärwerk arbeiten, oder nur ein paar Stunden Mistkübel entleeren. Dann fühlt man vielleicht, dass kalte Statistik nur wenig über das wahre Leben aussagt.“